Was werden deine letzten Worte sein?

Eines Tages wird es uns alle treffen: Wir werden sterben. „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ lauten die Worte, mit denen wir am Aschermittwoch bei der Bezeichnung mit dem Aschekreuz zur Buße und zur Umkehr gemahnt werden (vgl. Gen 3,19; lat. „Memento homo, quia pulvis es et in pulverem reverteris“).

Es scheinen sich zu allen Zeiten erstaunlich wenige Menschen ernsthaft darauf vorzubereiten, unverhofft ihrem Schöpfer gegenüber treten zu können. Dabei kann es uns jeden Tag treffen. Weg sind wir. In Jesaja 38,12 heißt es:

Meine Hütte bricht man über mir ab, man schafft sie weg wie das Zelt eines Hirten. Wie ein Weber hast du mein Leben zu Ende gewoben, du schneidest mich ab wie ein fertig gewobenes Tuch.

Ja, sie wird kommen, die Sterbestunde, in der wir unseren letzten Worte in diese Erdenzeit hineinsprechen werden. Richtung Ende des Lebens reflektiert der Mensch nochmal die Zeit, die ihm zur Verfügung stand. Den letzten Worten eines Menschen wird ja allgemein besonderes Gewicht beigemessen. Schon William Shakespeare schrieb in Richard II. (2. Akt, 1. Szene / Gaunt):

Aber man sagt doch, dass die Zungen sterbender Menschen, gleich der zauberischen Harmonie zur Aufmerksamkeit nötigen; sparsame Worte werden selten vergebens aufgewandt, denn diejenigen sagen die Wahrheit, die ihre Worte mit Schmerzen atmen müssen.

Also, hören (oder vielmehr: lesen) wir, was berühmte Persönlichkeiten ihren Mitmenschen in ihren letzten Atemzügen noch sagen wollten.

Letzte Worte bekannter Persönlichkeiten
(die nicht allzu fromm waren)

Was für ein Narr ich war!
(„What a fool I have been!“)
Charles Churchill (engl. Dichter)

Alles ist verloren! Mönche, Mönche, Mönche! Jetzt ist alles verloren
– Reich, Leib und Seele!
(Original engl.: „All is lost! Monks, Monks, Monks! So, now all is gone
– Empire, Body, and Soul!“)
Heinrich VIII. von England – 28. Januar 1547

Bis zu diesem Augenblick dachte ich, es gäbe weder Gott noch Hölle. Jetzt weiß ich und fühle, dass es beides gibt, und ich bin dem Verderben ausgeliefert durch das gerechte Urteil des Allmächtigen.
Sir Thomas Scott (ehem. Präsident des englischen Oberhauses)

Ich habe für alles Vorsorge getroffen im Laufe meines Lebens, nur nicht für den Tod, und jetzt muss ich völlig unvorbereitet sterben.
Cesare Borgia (Staatsmann)

Ich leide die Qualen der Verlorenen.
Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord (frz. Staatsmann, Diplomat)

Ich bin gescheitert.
Jean-Paul Sartre (Intellektueller, Philosoph, Dramatiker, Vordenker und Hauptvertreter des Existentialismus)

Ich bin verloren, ich erkenne es deutlich.
Karl IX von Frankreich

Ich stehe vor einem furchtbaren Sprung in die Finsternis.
Thomas Hobbes (engl. Philosoph)

Für alles Geld Europas möchte ich keinen Ungläubigen mehr sterben sehen!
Er schrie die ganze Nacht um Vergebung.
Krankenschwester Voltaires über das schreckliche Ende des Spötters und Philosophen

Ich bin in den Flammen!
David Hume (Atheist), verzweifelte Schreie

„Zerschlagen ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt! Die Leier, die zur bösen Feier bewegt ward von einem bösen Geist. Die Leier, die zum Aufruhr klang, die Zweifel, Spott und Abfall sang. Oh Herr, o Herr, ich knie nieder, vergib, vergib mir meine Lieder!“ (Gedicht kurz vor Lebensende), „Wenn man auf dem Sterbebett liegt, wird man sehr empfindsam und möchte Frieden machen mit Gott und der Welt […] Gedichte, die nur halbwegs Anzüglichkeiten gegen Gott enthielten, habe ich mit ängstlichem Eifer verbrannt. Es ist besser, dass die Verse brennen als der Versemacher […] Ich bin zu Gott zurück gekehrt wie ein verlorener Sohn, nachdem ich lange bei den Hegelianern die Schweine gehütet habe […]“ (Nachwort zu „Romancero“ 1851) und „Gott wird mir vergeben, das ist sein Beruf.“ (letzte Worte 17. Februar 1856).
Heinrich Heine

Der Kaiser stirbt einsam und verlassen. Sein Todeskampf ist furchtbar.
Leibarzt Graf Montholon über Napoleon

Höre, Israel, der Herr unser Gott ist der einzige Gott.
Grigori Jewsejewitsch Sinowjew (Präsident der Kommunistischen Internationale)
unmittelbar vor seiner Erschießung unter Stalin

Vater starb schrecklich und schwer. Gott gibt den Gerechten einen leichten Tod.
Stalins Tochter Swetlana Allilijewa über sein Ende (im März 1953 in die Datscha des sterbenden Diktators gerufen)

Lenin starb in geistiger Umnachtung. Er umklammerte Tisch- und Stuhlbeine und bat sie um Vergebung seiner Sünden.
(Lenin)

Es muss einen Gott geben. Er bestraft mich wegen meiner Sünden.
Genrich Grigorjewitsch Jagoda (Chef der russischen Geheimpolizei)

Bitte verbrennt all meine Bücher. Seht den Heiligen! Er wartet schon lange auf mich;
er ist hier.
Jemeljan Michailowitsch Jaroslawski (Präsident der Gesellschaft der Gottlosen, auch „Union der militanten Atheisten“ genannt)


Wenn ich heute mit meinen Mitmenschen über Christus spreche, insbesondere mit nicht-christlichen Philosophen, Atheisten oder jenen, die Gott gegenüber leider indifferent sind, dann erscheint es mir völlig aussichtslos ihnen die (oft als töricht empfundene) Heilsbotschaft vom Kreuz zu vermitteln. Es wird aber an einigen genannten Zitaten deutlich, dass eben manchem hartgesottenen Atheisten erst zur Sterbestunde die Gnade des Glaubens widerfährt. Nur schade, dass dann ein ganzes Leben vertan wurde und man sich in der Gegenwart der vollkommenen Heiligkeit Gottes darüber schämen muss:

Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt, […] beim zweiten Mal wird er (Jesus Christus) […] erscheinen, […] um die zu retten, die ihn erwarten / Welchen Gewinn hattet ihr damals? Es waren Dinge, deren ihr euch jetzt schämt; denn sie bringen den Tod.
Hebr 9,27f / Röm 6,21

Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Vielleicht zu einfach: Ohne Jesus Christus gibt es kein Leben nach dem Tod, sondern den endgültigen Tod, an den ja tatsächlich auch Atheisten glauben:

Wundert euch nicht, meine Brüder, wenn die Welt euch hasst. Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. / Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem kann der zweite Tod nichts anhaben.
1 Joh 3,13f / Offb 2,11

Die Gewissheit über die Erlösungstat unseres Herrn Jesus Christus ist eine große Gnade. Durch Ihn ist uns der Schrecken vor der Ungewissheit genommen worden. Er gab uns eine Vorausschau auf das, was nach dem Tod kommen wird. Er hat uns die Unvergänglichkeit ans Licht gebracht und uns dies auch selbst so verheißen:

Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. / Er hat dem Tod die Macht genommen und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch das Evangelium. [Jesus:] Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen.
Röm 6,9 / 2. Tim 1,10b / Joh 5,24

Es ist vollbracht!
Jesus Christus

Was wirst du sagen, wie werden deine letzten Worte lauten?


Letzte Worte bekannter Christen

Der Fall ist nun klar: Es geht um Licht oder Dunkelheit, und jeder muss sich entscheiden, wo er steht.
(Original engl.: „The issue now is clear: it is between light and darkness and everyone must choose his side.“)
Gilbert Keith Chesterton – 14. Juni 1936

Hast du verstanden? Halte mich nicht zurück! Meine Zeit ist gekommen, ich muss sterben!
(Original russ.: „[…] не задерживай […]“)
Fjodor Dostojewski – 9. Februar 1881; zu seiner Frau Anna, die er bat eine Stelle aus der Bibel vorzulesen, die er zufällig aufgeschlagen hatte: Matthäus 3,14-15: „Und Jesus sprach zu Johannes: Halte mich nicht zurück.“

Sieh, wie friedlich ein Christ sterben kann.
(Original engl.: „See in what peace a Christian can die.“)
Joseph Addison – zu seinem Stiefsohn Thomas Tickell, dem späteren Lord Warwick

Lieber Gott!
(Original niederl.: „Lieve God!“)
Erasmus von Rotterdam – 12. Juli 1536

Möge Gott mich nie verlassen!
Blaise Pascal – 17.August 1662

Jetzt kommt das Geheimnis.
(Original engl.: „Now comes the mystery.“)
Henry Ward Beecher – 8. März 1887

Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!
Stephanus, erster christlicher Märtyrer – ca. 36-40 n.Chr. bei seiner Steinigung, nach Apg 7,59f

Ich bin bereit für meinen Gott zu sterben, damit durch mein Blut die Kirche Freiheit und Frieden erlangen möge.
(Original engl.: „I am ready to die for my Lord, that in my blood the Church may obtain liberty and peace.“)
Thomas Becket – 29. Dezember 1170

Ich werde bei Christus sein, das genügt mir.
(Original engl.: „I shall be with Christ, and that is enough.“)
Michael Faraday – 25. August 1867, auf die Frage, ob er schon darüber nachgedacht habe, was er in der nächsten Welt machen werde

Lasst mich in das Haus des Vaters gehen.
(Original polnisch: „Pozwólcie mi iść do domu Ojca.“)
Papst Johannes Paul II. – 2. April 2005

Nicht der Tod wird mich holen kommen sondern der liebe Gott.
Thérèse von Lisieux – 30. September 1897

Das ist das Ende. Für mich der Beginn des Lebens.
Dietrich Bonhoeffer – 9. April 1945


Und du? ❦

Bildnachweis: Lizenzfreie Fotografie über unsplash.com von Chris Brignola
Quellen/Idee: https://de.wikiquote.org/wiki/Letzte_Worte, Gottesbotschaft.de, Gnade.de

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